Merkels Anti-Europäischer Populismus und die Realität

Merkel am 18.5.: „Es geht auch darum, dass man in Ländern wie Griechenland, Spanien, Portugal nicht früher in Rente gehen kann als in Deutschland, sondern dass alle sich auch ein wenig gleich anstrengen - das ist wichtig. Wir können nicht eine Währung haben, und der eine kriegt ganz viel Urlaub und der andere ganz wenig.“

Laut Statistischem Amt der EU liegt Deutschland beim realen Renteneintrittsalter (Stand 2009) zwar mit einem Durchschnittswert von 62,2 Jahren leicht vor Griechenland mit 61,5 - aber hinter Portugal mit 62,6 und Spanien mit 62,3 Jahren. Griechenlands Parlament hat längst beschlossen, das gesetzliche Rentenalter auf 65 heraufzusetzen und die Mindesteinzahlungszeit von 35 Jahre auf 40 erhöht.

Fahrlässige Diskussion über Griechenlands Zukunft

Indiskretionen im Umfeld der deutschen Bundesregierung und Gerüchte über einen angeblichen Austritt Griechenlands aus der Eurozone haben in den vergangenen Tagen für erheblichen Wirbel gesorgt. Finanzjongleure, die seit Monaten gegen den Euro wetten, rieben sich angesichts fallender Eurokurse freudig die Hände. Die gesamte Debatte ist jedoch hochgradig fahrlässig und verschlimmert nur unnötig die ohnehin prekäre Situation Griechenlands. Eine Rückkehr der Griechen zur Drachme hätte katastrophale Folgen.

Keine Rückkehr der Schlagbäume

Stundenlange Wartezeiten an der französischen Grenze oder bei der Fahrt nach Italien. Launische Grenzbeamte und willkürliche Kontrollen. Was für junge Menschen heute nur schwer vorstellbar ist, bestimmte bis Ende der 80er Jahre den Alltag in Europa. Ginge es nach dem Willen des französischen Staatschefs Sarkozy und seinem italienischen Amtskollegen Berlusconi, würde das Rad der Geschichte zurückgedreht und neue Schlagbäume an den Grenzen errichtet.

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